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Nature-based Solutions for Sustainable Resilient Smart Green and Blue Cities

Eine ständig wachsende Welt (derzeit rund 8 Milliarden Menschen, bis 2050 werden 9,7 Milliarden erwartet) mit sich ständig ausdehnenden Städten und städtischen Ballungsräumen steht vor verschiedenen Herausforderungen wie Ressourcenknappheit, Sicherheit der Infrastrukturversorgung, Katastrophenrisiko, globale Erwärmung oder Alterung der Bevölkerung. Diese Themen sind als globale Herausforderungen zu sehen, die hinsichtlich der Dynamik dieser Phänomene und ihrer geographischen Lage ungleich über die Welt verteilt sind.

Sind Nature-Based Solutions der Schlüssel zu lebenswerten, nachhaltigen und widerstandsfähigen Städten auch unter den Bedrohungen des Klimawandels? Geht es nur um die Begrünung der Städte und ihrer grünen und blauen Infrastrukturen? In welchem Kontext stehen ihre technologischen Entwicklungen und sozialen Innovationen?

Was sind Nature-Based Solutions (NBS)? Die International Union for Conservation of Nature (IUCN) definiert sie als Maßnahmen zum Schutz, zur nachhaltigen Bewirtschaftung und zur Wiederherstellung natürlicher oder veränderter Ökosysteme. Mit diesen Maßnahmen können gesellschaftliche Herausforderungen wirksam und anpassungsfähig angegangen werden, und sie bieten gleichzeitig Vorteile für das menschliche Wohlergehen und die biologische Vielfalt bei gemeinsamen gesellschaftlichen Herausforderungen. Eine weitere Perspektive der NBS sind Lösungen, die ökologische und ökologische Dienstleistungen nutzen, um aktuelle ökologische, soziale und wirtschaftliche Herausforderungen anzugehen.

NBS werden definitiv weit über die grüne oder nur biotische Natur hinaus verstanden. Es bestehen enge Beziehungen zu Themen wie Lebensqualität, sozialer Zusammenhalt und menschliche Aktivitäten sowie zu Stadtplanung, Architektur und Design als Schlüsseldisziplinen. Daher wird die REAL CORP 2023 neben der grünen und blauen (Wasser-)Infrastruktur als den derzeit am häufigsten behandelten Erscheinungsformen der NBS in Städten auch die physikalischen Prozesse und Materialien (abiotische Natur) als unvermeidliche Bestandteile der Natur ansprechen. Diese können in Verbindung mit städtebaulichen Parametern wie Morphologie, Flächennutzung, Verfügbarkeit von Raum für die (Land-)Nutzung usw. gesehen werden. Diese Prozesse der physikalischen Welt sind ebenfalls Teil der Natur, insbesondere als Eigenschaften von Orten und Standorten, die deren weitere Entwicklung sowie die Auswahl geeigneter NBS für die Umsetzung an diesen spezifischen Standorten durchaus diktieren können.

NBS, die direkt natürliche Prozesse nutzen (z. B. natürliches Gelände mit hoher Vegetation, was in städtischen Gebieten meist mit einem Park verbunden ist), sind im Allgemeinen aufgrund räumlicher und wirtschaftlicher Zwänge schwieriger zu realisieren. NBS, die in solchen Situationen besser geeignet sind, können aus einer Reihe von Ideen und Vorschlägen stammen, die die Natur "nachahmen". Dabei ist zu beachten, dass die Natur sowohl aus biotischen als auch aus abiotischen Komponenten besteht. Um beispielsweise das Auftreten von Wärmeinseln in Städten zu verringern, können Lösungen in der Auswahl geeigneter Baumaterialien und ihrer angemessenen Anwendung, in geeigneten physikalischen Eigenschaften der Komponenten der abiotischen Natur, in der optimalen Ausrichtung von Gebäuden und ihrer Zusammensetzung auf den Grundstücken gefunden werden, da dies die natürliche Belüftung der Räume (Mikroebene) oder des Gebiets (Makroebene) beeinflussen kann.

Weitere offene Fragen betreffen die Art und Weise, wie die NBS in verschiedenen Planungsgrundlagen und -prozessen berücksichtigt werden kann und wie die Möglichkeiten der NBS für eine wirksame Politikgestaltung und -umsetzung genutzt werden können.