IS THIS THE REAL WORLD?

Perfect Smart Cities vs. Real Emotional Cities

Seit tausenden von Jahren baut die Menschheit Städte – nicht nur als Lebensraum, sondern auch um ihre Fertigkeiten und Aktivitäten im Rahmen einer arbeitsteiligen Gesellschaft voranzutreiben. Obwohl es weiterhin einen großen Bedarf an physischen Strukturen gibt, konzentriert sich ein Großteil der Diskussion um die Zukunft unserer Städte auf digitale Technologie. Der Begriff „Smart City“ wird intensiv genutzt und birgt sowohl Hoffnung als auch Versprechen, dass Städte effizienter und lebenswerter werden. Unter dem Begriff „Smart City Solutions“ ist mittlerweile eine große Industrie mit hohem Potenzial entstanden.

Städte bestehen nicht nur aus Ziegeln, Mörtel, Stahl, Glas und – seit einiger Zeit – IKT. Eine Stadt hat eine Identität, eine „Seele“, sie ist emotional – und das ist oft etwas sehr Wichtiges für eine Stadt, ihre Räume und ihre Viertel und natürlich auch für ihre Einwohner. Städte sind ein Zuhause, es gibt Wohlfühlorte genau so wie Gegenden, die man eher vermeidet – abhängig von vielen gemeinsamen und individuellen Faktoren. Was macht den Geist, die Seele einer Stadt oder eines Orts aus?

Während Smart-City-Renderings nur allzu oft perfekte, makellose Städte zeigen, haben echte Städte ihre schönen, aber auch ihre dunklen Seiten? Wie sieht die Situation und die Zukunft der „REALEN WELT“ aus? Wie ist das Verhältnis zwischen dem Streben nach „perfekten smarten Städten“ und „echten emotionalen Städten“? Werden Städte und ihr Umland standardisiert und vereinheitlicht werden oder können sie ihre Identität behalten? Und entscheidet sich das nur über Marktwerte?

Kann Raumplanung das Bewahren und Schaffen von Plätzen, Räumen und Städten – also „echten emotionalen Städten“ – unterstützen? Was sind die Werkzeuge für die Stadt des 21. Jahrhunderts? Dabei darf selbstverständlich nicht außer Acht gelassen werden, dass Nachhaltigkeit und Resilienz weiterhin primäre Ziele für die Stadtentwicklung sind.

Die REAL CORP 2019 hat sich mit den Verbindungen und Unterschieden zwischen Standardisierung durch technische Innovation einerseits und dem Streben nach Einzigartigkeit und Individualität andererseits beschäftigt.